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    Die Geschichte des VfB Herzberg 68

    Geschichte des VfB Herzberg 68

    1907 Gründung „Viktoria“

    Der erste Fußballverein, der sich in der Stadt Herzberg ordentlich gründete datiert auf den 01.07.1907 und erhielt den Namen „Viktoria“.  Die Gründung erfolgte durch junge Männer, die zum Teil von auswärts kamen, um Herzberg in der damaligen Schliebenschen Möbelfabrik als Holzbildhauer, im Armaturenwerk bzw. anderen Berufszweigen ihr Berufstätigkeit ausübten und die mit dem Fußballspiel bereits vertraut waren. Vor allem die Holzbildhauer Arthur Kaiser, Franz Hoffmann und Otto Meißner waren es, die auf den Gedanken kamen, an Stelle eines ursprünglich geplanten Gesellschaftsklubs einen Sportverein zu gründen. Arthur Kaiser, der von Cottbus nach Herzberg gekommen war, übernahm die Vorbereitung der Gründungsversammlung, die am 03.05.1907 mit 7 Anwesenden stattfand. Nach einer zweiten Zusammenkunft am 11.05.1907 mit bereits 11 Interessenten war der Verein bereits „provisorisch“ gegründet. Unter den Anwesenden finden wir die Namen Kaiser, Hoffmann und Meißner. Sie gelten als die ersten Pioniere des Herzberger Fußballvereins. Zum 1. Vorsitzenden wurde Arthur Kaiser gewählt. Das Eintrittsgeld wurde auf 75 Pf. und der monatliche Beitrag auf 40 Pf. festgesetzt. Nach dem Eintrittsgelder und Beiträge für den Monat Mai vom Kassierer Hertrich eingezogen waren, beschloss man, umgehend bei der Firma Steidel in Berlin einen Fußball zu bestellen. Der erste Kick erfolgte damit am 15.05.1907.

    1908 „VfB – Verein für Bewegungsspiele“

    In einer Lokalnotiz vom 25.06.1908 ist zu lesen, dass sich in Herzberg ein „Verein für Bewegungsspiele“ gebildet hat, der sich der Pflege des Fußballspiels und der Leichtathletik widmen möchte. Die Umbenennung der „Viktoria“ in „Verein für Bewegungsspiele“ bzw. entsprechende Bewegungsgründe gehen leider nicht aus den Niederschriften hervor. Arthur Kaiser erzählte über dies Zeit, dass die zusammenstellte Fußballmannschaft im Herbst 1907 nicht mehr spielfähig war, weil gleich 5 Mitglieder zum Militärdienst eingezogen wurden. Ball und Tostangen lagen über Winter in der Junggesellenklause der noch vorhandenen Mitglieder. Aber mit Beginn des Frühlings wagte man sich wieder an die Öffentlichkeit, auf die Färberwiese am Stadtpark, um „Tore zu kloppen“. Durch rege Webetätigkeit fanden sich immer mehr Neugierige ein und auch solche, die wirkliche Sportler werden wollte. Dabei half vor allem ein Richard Schollbach, der auf dem Gebiet der Leichtathletik eine damalige Größe war und aus dem Berliner „Verein für Köperkultur“ gekommen ist. Man kam überein, den Fußballklub „Viktoria“ in „Verein für Bewegungsspiele“ umzubenennen und führte dazu in der „Wolfsschlucht“ in Anwesenheit von 30 Angehörigen eine Beschlussversammlung durch.Zur Hebung des Fußballsports in Herzberg stellte Arthur Kaiser die Verbindung mit seinem Heimatort Cottbus her und holte einige Male Felix Fikas und Werner Heim, zwei Größen vom dortigen Fußballklub “Britania 98“, als Lehrmeister nach Herzberg. Ihr erstes Auftreten in Herzberg und Jessen erweckte Bewunderung. Jeder versuchte es ihnen nachzueifern. Hinzu kam einer gewisser Alfred Schulze von „Wacker“ Halle. Er hatte den Spitzennamen „Topp“ und auch „Kommodenschulze“. Ihm ebenbürtig war Paul Simonis, ein Telegrafenarbeiter aus Cottbus. Mittlerweile waren die einheimischen Spieler angelernt. Darunter war u. a. Emil Drasdo, Max Voigt, Max und Paul Görner, die noch heute auf alten Fotos zu sehen sind. Monate lang ist es bei bescheidenen Anfängen geblieben, meisten konnte nur auf ein Tor gespielt werden. Erst später kam ein vollbesetztes Übungsspiel im des Vereins zustande. Mit der Zeit entwickelten sich die spielerischen der Herzberger und so vereinbarte man mit der dem Nachbarverein Jessen ein Wettspiel durchzuführen. Dieses Spiel ist am Himmelfahrtstage 1909 zum Austrag gekommen und endete 11:0 für Jessen. In der Zeitfolge waren auch in den umliegenden Orten Fußballvereine entstanden, so in Torgau, Liebenwerda, Elsterwerda-Biehla, Wittenberg und später auch in Falkenberg. Mit diesen Vereinen wurden die Beziehungen aufgenommen, denn ein Wettspiel mit einem Nachbarverein war jedes Mal ein besonderes Ereignis und wirkte werbend für den Fußballsport. Es kamen damit aber auch die ersten Probleme, die es zu lösen galt. Während die Färberwiese am Stadtpark wohl den Ansprüchen der Leichtathletik genügen konnte, war die Ausdehnung des Platzes für ein Fußballspiel entschieden zu klein. Man kam schließlich zu dem Beschluss die Schäferwiese an der Elster für dies Zwecke zu pachten. Hier wurden die ersten Wettspiele ausgetragen. Die Bodenverhältnisse waren ungünstig, sie erschwerte das Spielen. Hinzu kam, dass der Fußball oftmals mit den Wassermengen der Elster Bekanntschaft machte. Noch im gleichen Jahre 1909 erfolgte die Gründung des Elbe-Elster-Gaues unter der Leitung von Franz Stock vom Fußballklub „Allemania“ Jessen. Herzberg entsandte als Delegierte die Sportfreunde Eifrig, Barkhoff, Seßler, Hoffmann und Kaiser.  Die Sportplatzfrage fand im Jahre 1910 durch die Pachtung einiger Exerzierplatzparzellen endlich ihre Lösung. In angestrengter Arbeit wurde diese Sandfläche von den Mitgliedern zu einem einigermaßen bespielbaren Sportplatz hergerichtet. Die Sportplatzweihe erfolgte am 12.06.1910 und die Weiherede hielt der damalige Vorsitzende des Vereins Otto Eifrig jun.. Das Fußballspiel gegen die Jessener „Allemania“ wurde mit 2:0 gewonnen. Die Spielstärke der Bewegungsspieler hatte sich im Laufe der Zeit soweit gehoben, dass man es wagte, den Berliner Fußballklub „Stern 89“ zu einem Wettspiel zu verpflichten. Dieses Spiel fand am 14.08.1910 im Beisein einer größeren Zuschauermenge statt Es endete 6:1 für die Berliner. Man hatte 23,10 Mark an diese als Fahrtentschädigung zu zahlen. Diese Wettspiele sowie auch die Gauspiele um Meisterwürden trugen wesentlich dazu bei, den Kreis der Sportanhänger zu erweitern.

     

     

    1921Die Jahre 1911-1914 sahen den Verein in voller Blüte. Es kam der unheilvolle Krieg, der das Vereinsleben zum Stoppen brachte. Der Spielbetrieb wurde durch ein so genannte „Kriegsmannschaft“, in der noch einige Aktive und vor allem Jugendliche vereint waren, aufrechterhalten. Als jedoch mit der Dauer des Krieges auch die jüngsten Jahrgänge zum Kriegsdienst einberufen wurden, ruhte das Vereinsleben vollends. 22 junge aktive Sportfreunde kehrten nach Beendigung des Krieges 1918 nicht wieder zurück. Am 21.12.1918 fanden sich in der „Wolfsschlucht“ die heimgekehrten Mitglieder zu einer Begrüßungsversammlung zusammen um gleichzeitig den Verein wieder neu zu beleben. In kurzer Zeit schon gelangte der Verein zu voller Blüte zurück. Bei der Neugründung des Elbe-Elster-Gaues am 27.07.1919 in Falkenberg waren auch die Herzberger Bewegungsspieler vertreten durch die Sportfreunde Paul Görner und Willy Winzer. In den Folgejahren stellten sich der Austragung der Fußballspiele so mancherlei Hindernisse in den Weg. Der Kohlemangel der Eisenbahn gestattete nicht mehr die Fahrt von Sonntagszügen. Wie zu Großvaters Zeiten reisten die Fußballmannschaften mit dem Pferdegespann, später dann bei weiteren Fahrten mit Vollgummibereiften Lastauto. Es kam die unselige Inflation mit den Wogen der Papiermarktflut. Das Kassenbuch von 1923/24 weist die Einnahmen von Billionen auf. Die 1.Männermannschaft hat mehrmals im Endspiel um Meisterehren gestanden, jedoch war ihr die Erringung eines Meistertitels versagt geblieben, während die Erfolge bei Pokalspielen weit günstiger waren. Zum Beispiel musste im entscheidenden Spiel im März 1921 trotz eines 3:0 Sieges der Meistertitel an die Torgauer „Sportfreunde“ abgetreten werden, weil die Meldung eines Spielers zu Unrecht erfolgte. Erst nach Abschluss der Punktspiele 1929 gelang der Mannschaft der große Wurf, Gaumeister zu werden. Die Entscheidung fiel im Spiel gegen „Vorwärts“ Falkenberg, das von den Herzbergern 3:2 gewonnen wurde. Das entscheidende Tor schoss der Mittelstürmer Erich Braunhold.

    1929 Jugend 1930-Jugend 1930 Dommitzsch 1931 Feierlichkeit
    Auf wiederholtes Drängen des Vereins kamen die Stadtväter zu der Erkenntnis, dem Sportverein in der der Stadt ein geeignetes Übungsgelände zur Verfügung zu stellen. Mit dem Bau einer Turnhalle wurde auch gleichzeitig diese ideale Sportplatzanlage entlang des Radelandweges geschaffen. Unter Beteiligung zahlreicher Behörden und Vereine weihte die Stadt Herzberg die Turnhalle und Sportplatzanlage am 26.08.1931 ein, was natürlich auch einen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte des VfB darstellt. Bei der Austragung von Fußballwettspielen auf Verbandsebene 1931 um den Pokal des VMBV hatte die 1.Mannschaft des VfB Leipzig als Gegner erhalten. Das Spiel gelangte am 18.09.1931 in Herzberg zur Austragung und wurde von 2000 interessierten Zuschauern verfolgt, die zum Teil auch aus den Nachbarkreisen angereist kamen. Der sportliche Vergleich endete schließlich mit einem 3:0 für die Leipziger Gäste. Nach Errichter der Diktatur des Nationalsozialismus wirkte sich die Gleichschaltung des gesamten Sportlebens auch auf die Entwicklung des Herzberger Fußballsports aus. Es wurde versucht, ihn in ihrem Sinne zu beeinflussen. Dafür hatte der so genannte Reichssportführer von Tschamer und Osten seine verbindliche Weisung herausgegeben. Trotzdem lief anfangs das örtliche Vereinsleben weitgehend in gewohnter Weise weiter. Aufgrund des zweiten Weltkrieges wurden wiederum große Lücken in die Reihen der Sportler gerissen, denn immer wieder trafen Todesanzeigen ein. Nur noch Jugendliche hielten den Spielbetrieb aufrecht.

    1946 Über „SG Herzberg" zur BSG „Traktor Herzberg“ (1951)

    Nach der Kapitulation des Deutschein Reiches gab es vorerst anderes zu tun, als sich dem Sport zuzuwenden. Mit allmählicher Normalisierung der Wirtschaft und des Lebens allgemein, kam es auch auf sportlichem Gebiet wieder zu Aktivitäten, so auch in Herzberg. Zuerst unorganisiert kam es zu Fußballspielen zwischen z.B. „Herzberg-Ost“ gegen „Herzberg-West“ oder zwischen Straßen, wobei eine „Lederhülle“ oder Blase für einen Fußball zu den begehrtesten Tauschobjekten unter den Jugendlichen gehörte. Viele Jungen spielten in den ersten Jahren nach dem Krieg sogar mit Stoff-, Schwamm-, oder Tennisbällen Fußball. Auf Beschluss der SMAD wurden die FDJ und der FDGB zum Träger des Sports in der damaligen sowjetischen Besatzungszone und es kam zur Bildung der ersten organisierten Sportgemeinschaften, so auch in der Stadt Herzberg als „SG Herzberg“ (1946).Dieser Bildungsprozess zog sich bis in die 50iger Jahre hinein. 1949/50 spielte die 1.Mannschaft in der Landesklasse Sachsen-Anhalt und belegte einen hervorragenden 2.Platz. Über die BSG „Konsum“ Herzberg erfolgte 1951 die Gründung der BSG „Traktor Herzberg“, die über lange Zeit, ja man kann sagen bis in das Jahr 1968, die Heimstätte des Fußballs in der späteren Kreisstadt war. Sie sonntäglichen Reisen zur Austragung der Punktspiele gingen bis Wolfen, Bitterfeld, Delitzsch, Eilenburg und Wittenberg. Nicht mit dem Bus, sondern mit offenem LKW und zum Teil Panzerräder und Holzvergaser. Erst 1951 als man BSG „Traktor“ wurde, war die Stellung von Lkws günstiger geregelt. In den Jahren 1949 bis 1953 wurden mehrere Fußballspiele mit Mannschaft aus der damaligen BRD und West-Berlin durchgeführt. In den Jahren 1949 bis 1952 wurden durch Sportler viele Arbeitsstunden bei der Neugestaltung des Sportplatzes geleistet. In dieser Zeit wurde auch die Tribüne erweitert. Die Besucherzahl an den Sonntage war hoch und Tribüne oft ausverkauft. Als Trägerbetrieb der BSG „Traktor“ wurde die MAS (Maschinen-Ausleih-Station) festgelegt. Ein großer sportlicher Erfolg war 1953 die Teilnahme der A-Jugend um die DDR-Meisterschaft- Jeweils die 6 Staffelsieger der Vorrunde ermittelten in zwei Staffeln die Endspielteilnehmer. Die A-Jugend des BSG „Traktor“ Herzberg spielte dabei mit dem späteren DDR-Meister, der BSG „Motor Grubenlampe“ Zwickau, in der Gruppe 1. Ein Sieg und eine Niederlage bedeuteten aber dann das Aus in der Vorrunde. Ein weiterer Erfolg der A-Jugend war ebenfalls die Teilnahm an der Endrunde des „Junge Welt“ Pokals im Jahre 1953, wo ein zweiter Platz errungen werden konnte. Für die 1.Mannschaft bedeutete im August 1960 die Teilnahme am 3. Zentralen Landsportfest in Schwerin und das Vordringen in das Endspiel um den „Goldenen Traktor“, welches 2:0 gegen Obermaßfeld (Bezirksligamannschaft aus dem damaligen Bezirk Suhl) verloren wurde, den absoluten Höhepunkt. Ansonsten kann die Chronik von 1951-1968 leider nicht mehr im Detail wiedergegeben werden. Die Zeit bis zur Bildung der BSG „Herzberg 68“ war wechselvoll. Die Sektion Fußball musste in dieser Zeit mehrere Jahre in der Kreisklasse spielen und kam über einen Platz in der Bezirksklasse nicht hinaus.

     
    Freundschaftsspiel 1953 Goldener Traktor
     

    1968 Gründung der BSG Herzberg 68

    Infolge, besonders in den Jahren 1967 und 1968, zunehmender Unstimmigkeiten zwischen dem Vorstand der BSG „Traktor“ und der Sektionsleitung Fußball wurden immer häufiger Stimmen für die Gründung einer neuen BSG laut. Die Bildung und Gründung der neuen BSG wurde dann endgültig auf der Vorstandssitzung am 02.12.1968 in der „Wolfsschlucht“ abgeschlossen. Durch die Gründung der BSG „Herzberg 68“ mit den Sektionen Fußball, Kegeln und Schwimmen sollte insbesondere eine Konzentration des Fußballsports in der Stadt Herzberg erreicht werden, die mit der Hilfe und Unterstützung von neuen Trägerbetrieben und deren finanziellen Zuschüssen auch zu höheren Leistungen führen sollte. Weiterhin forcierte man die Nachwuchsarbeit, um die Kinder und Jugendliche fußballerisch bestmöglich auszubilden

     
    1.Mannschaft in den 60er 2.Mannschaft in dern 60er
     

    1990 Gründung des VfB Herzberg 68

    Nach der Einigung Deutschlands im Jahre 1990 wollte man an alte Traditionen wieder anknüpfend und nahm somit den Namen VfB Herzberg 68 an. Der Verein beherbergt seitdem die Sektionen Fußball und Kegel. Die weitere Entwicklung ab 1990 ist den Archiven dargestellt.